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Hund
Wie der Kleine groß wird
Der
Hundewelpe durchlebt verschiedene Entwicklungsphasen, die sein Wesen für immer prägen.
Je nach Rasse finden diese bis zum Alter von etwa 7 bis 12 Monaten statt:
Die vegetative Phase: In den ersten zwei Wochen besteht sein Leben nur aus
Schlafen, Trinken und Fiepen. Dabei verdreifacht sich sein Geburtsgewicht. Er sollte in
dieser Zeit keinem Streß ausgesetzt werden.
Übergangsphase: In der dritten Woche beginnt der Welpe, seine Umwelt wahrzunehmen.
Augen und Gehörgänge öffnen sich. Der Geruchssinn setzt ein. Das Tier nimmt erste
Kontakte zu seinen Geschwistern auf, beleckt und beschnuppert sie. Auch die ersten
Bellversuche und die ersten Äußerungen von Freude (Schwanzwedeln) fallen in diese kurze
Phase.
Prägungsphase: Zwischen der vierten und siebten Woche bekommt er immer mehr Lust,
sich zu bewegen, beobachtet alles ganz genau. Diese Zeit ist besonders wichtig für die
zukünftige emotionale Einstellung zu anderen Hunden und natürlich auch zum Menschen. Der
Hund muß nun täglich positive Erlebnisse mit dem Mensch erfahren. Am besten, man lässt
den Welpen zu sich herankommen, ihn an der Hand schnuppern und knabbern und damit an
Handkontakt gewöhnen, ihm Wärme geben. In diesen 3 Wochen wird der Mensch zum
"Artgenossen" des Hundes.
Sozialisationsphase: Zwischen der achten und zwölften Woche erkundet der Welpe
systematisch seine Umgebung. Beim Spielen ist er besonders wild und ausgelassen, versucht,
alles zu kauen oder zu zerreißen. Mit seinen Geschwistern trägt er Scheinkämpfe aus und
rauft um die besten Futterstücke. Er bekommt jetzt 5 Mahlzeiten pro Tag, am besten
spezielles Welpenfutter. Auch die Abgabe an den neuen Besitzer sollte in dieser Phase
stattfinden.
Rangordnungsphase: Zwischen der dreizehnten und sechszehnten Woche versucht der
Welpe sich im hundetypischen Hirarchiesystem den ranghöchsten Platz zu erkämpfen.
Deshalb sollten in dieser Phase täglich Gehorsams-Übungen auf dem Programm stehen, um
ihm in der Familie den untersten Rang zuzuweisen und durch konsequentes Beibehalten der
"Spielregeln" auch dort verbleiben zu lassen. Das mag zwar hart klingen, aber
ein Hund fühlt sich am wohlsten, wenn die Verhältnisse geklärt sind und er in seine
spezifische Rolle hineinwachsen kann, egal in welcher Rangposition er sich dabei befindet.
Phase der Ordnung im Rudel: Zwischen 5. und 6. Monat - auf alle Veränderungen
reagiert der Welpe jetzt ängstlich und nervös. Durch einen Schock kann er einen
Dauer-Schaden bekommen. Das bedeutet für den Menschen, daß er in dieser Phase nicht
wegfahren, umziehen oder renovieren sollte.
Pubertät, zwischen dem 7. und 10. Monat : in dieser Zeit verhält sich das Tier
flegelhaft, versucht immer wieder, doch noch Rudelboß zu werden. Mit viel Geduld und
Liebe muß man ihm beibringen, daß der Mensch Chef ist und bleibt.
Schon junge Hunde brauchen täglich ein bestimmtes Maß
an Pflege. Auch wenn ihr Fell noch so kurz ist: es sollte regelmäßig gebürstet werden.
Das ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch ein Vergnügen für Mensch und Tier.
Der Hund genießt jede Berührung und zeigt es dem Menschen. Dieser freut sich, wenn sein
Tier glücklich ist. Das tägliche Ritual trägt dazu bei, daß die Bindung zwischen
beiden noch intensiver wird. Und es ist ein wertvoller Beitrag zur Erziehung, weil der
Hund sich beim Bürsten der Bauch-Unterseite auch auf den Rücken legen muß - eine Geste
totaler Ergebenheit. So begreift er schnell, wer das Sagen hat.
Zur regelmäßigen Pflege gehört außerdem die Kontrolle bzw. Säuberung der Ohren. Wenn sie lang
und behaart sind, sollten sie mit einem feuchten Tuch abgewischt, danach gekämmt werden.
Die Ohrmuscheln sollten regelmäßig mit einem trockenen oder einem mit Ohrpflegemittel
angefeuchteten Zellstofftuch ausgewischt werden. Auf keinen Fall mit Wattestäbchen im Ohr
herumstochern! Einmal im Monat kann ein spezielles Pflegemittel hineingeträufelt werden.
Zur Vorbeugung gegen Zahnstein helfen spezielle Kauknochen oder Zahnbürsten.
Im Normalfall gilt: der Hund kann etwa 2 - 4 mal im Jahr gebadet werden. Wenn er draußen besonders wild herumgetobt hat, völlig verdreckt und auch
unangenehm riechend nach Hause kommt, geht es in die Wanne. Alkalifreies Spezial-Shampoo
reinigt schonend, ohne dem Fell Fett- und Schutzstoffe zu entziehen. Das Badewasser sollte
um 30 Grad warm sein. Vorsicht, damit kein Wasser in die Ohren und kein Schaum in die
Augen kommt. Nach dem Bad wird der Hund mit Handtüchern trocken gerubbelt. An das Föhnen
muß er langsam gewöhnt werden. Dreckige Pfoten werden durch kurzes Abduschen mit klarem
Wasser schnell wieder sauber.
Einmal im Jahr sollte ein Tierarztbesuch eingeplant
werden. Hierbei wird Ihr Hund einmal durchgecheckt und geimpft, außerdem bleibt viel Zeit
für alle anfallenden Fragen.
Die erste
Grundimpfung gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirose bekommt der Welpe im
Alter von 8 Wochen, eine weitere Impfung vier Wochen später. Diese beinhaltet auch die
Tollwut-Impfung. Alle Impfungen werden im
Impfpass eingetragen.
Entwurmungen sollten vier mal im Jahr
durchgeführt werden. Außerdem kann - gerade in den Sommermonaten - eine Behandlung gegen
Zecken und Flöhe notwendig werden. Die notwendigen Medikamente erhalten Sie beim
Tierarzt. Hat Ihr Hund sich doch einmal eine Zecke eingefangen, kann man sie mit einer
Zeckenzange gut herausdrehen.
Sollte Ihr
Hund einmal krank sein, so daß Sie "außer der Reihe" zum Tierarzt müssen, ist
es gut, sich schon vorher alles aufzuschreiben, was Ihnen aufgefallen ist. So wird in der
Aufregung nichts vergessen, was vielleicht wichtig ist.
Am besten begleitet die Bezugsperson das Tier. Freunde, Nachbarn oder Bekannte sind oft nicht ausreichend informiert, können wichtige Fragen nicht beantworten und keine Entscheidungen treffen.
Entnommen aus: Hunde - Freunde und Partner, Herausgeber: Effem GmbH, 27283 Verden/Aller
Katze
Lebensphasen der Katze
Da liegen sie im Körbchen,
winzige Bündel Leben, bei der Geburt kaum 100g schwer. Anfangs sind die
Kätzchen noch blind. Sie brauche nichts als Muttermilch und Wärme. Jedes der Winzlinge
hat seine eigene Zitze. Blind tastet es sich heran, stemmt die Vorderpfötchen in den
Bauch der Mutter und "tredelt", der Milchtritt. Er beschleunigt den Milchfluß.
Sorgt für die schnelle Stillung des Hungers. Offenbar ein wunderbares Erlebnis, denn auch
im späteren Leben tredelt eine Reihe von Katzen mit den Vorderpfoten, wenn sie sich
richtig gut fühlen - auf dem Schoß ihres Menschen, auf einem weichen Kissen auf der
Fensterbank, wenn die Sonne das Fell wärmt.
Nach etwa 10 Tagen machen
die Kätzchen zum ersten Mal die Augen auf. Sie sind leuchtend blau, wie bei
Menschenbabies, richtig sehen können sie aber noch nicht. Die Mutter ist in diesen Wochen
schwer beschäftigt: Säugen, Putzen, Wachen, erste Erziehungsmaßnahmen. Meist verliert
sie stark an Gewicht - Aufbaunahrung ist für sie jetzt wichtig. Bis Ende der zweiten
Wochen unternehmen die Kleinen ihre ersten Gehversuche. Bis sie richtig laufen können,
vergeht gut eine weitere Woche. Falls sich ein vorwitziges Kätzchenzu weit von der
Familie entfernt, packt die Mutter es mit den Zähnen sanft am Nackenfell und trägt es
zurück. Das Katzenkind wird dabei sofort schlaff: Das ist die "Tragstarre". Als
Mensch sollte man eine erwachsene Katze aber nicht einfach am Nacken packen. Wenn sie auf
den arm soll, nimmt man sie behutsam mit einer Hand hinter den Vorderpfoten und der
anderen unter dem Hinterteil hoch.
Mit dem zehnten Tag beginnen
sich die Milchzähne vorzuschieben, mit acht Wochen sind
sie komplett. Die Katzenkinder sind noch immer total verspielt, aber sie haben schon viel
gelernt, können, auch im übertragenen Sinn auf eigenen Beinen stehen. Wenn sie z.B. auf
einem Bauernhof leben, wissen sie, wie man Beute macht, wie man Bäume rauf und runter
kommt, oder Hunden entflieht. Allmählich hört die Mutter mit dem Säugen auf, die
Kleinen haben sich an feste Nahrung gewöhnt.
Nach sechs bis acht Monaten kommen die zweiten Zähne - und die Katze wird erwachsen.
Schon ab dem
siebten, spätestens mit dem zwölften Monat ist die Kätzin rollig, der Kater ab dem
achten oder neunten Monat geschlechtsreif. Um unkontrollierter Vermehrung vorzubeugen
besteht nun die Möglichkeit zur Kastration. Es ist ein Vorurteil, daß Kätzinnen einmal
geworfen haben müssen, um ihre Persönlichkeit voll entfalten zu können, oder daß Kater
nach der Kastration dick und langweilig werden. Im Gegenteil, meist wachsen sie enger mit
ihrem Menschen zusammen.
Ab dem achten Lebensjahr ist die Katze "in den besten Jahren", vergleichbar einem Menschen von gut 50. Sie wird etwas ruhiger werden, sollte leichter verdauliches Futter bekommen, spätestens jetzt kann es nicht schaden, sie einmal jährlich beim Tierarzt durchchecken zu lassen, am besten gleich zusammen mit den sowieso anstehenden jährlichen Impfungen.
Einer Katze über 15 sieht
man ihr Alter in der Regel nicht an. Abgesehen davon, daß sie häufig mehr schläft,
wirkt sie äußerlich nach wie vor topfit. Jetzt ist es wichtig, sie zeitweise zu
unterstützen. Stutzt sie vor der Fensterbank? Es ist normal daß sie nicht mehr so flott
springt. Stellen sie ihr einen Stuhl vors Fenster, den sie als Zwischenstation benutzen
kann.
Der Besuch beim Tierarzt - was ist wichtig
Zunächst ein verschließbarer
Transportbehälter, keine offenen Taschen oder Kistchen, und schon gar nicht mit der Katze
auf dem Arm im Auto fahren. Ein kleiner Schreck und die Mieze ist verschwunden oder ein
Unfall passiert. Die Kennel, die man im Zoofachhandel kaufen kann, geben ihr das
wohltuende Höhlengefühl.
Im Warteraum
beim Tierarzt die Katze nicht aus dem Käfig lassen. Am besten man holt sie im
Sprechzimmer gemeinsam mit dem Tierarzt heraus.
Ist eine komplizierte Behandlung oder gar eine Operation nötig, so wird der Tierarzt
erklären, was besonders zu beachten ist. Zu Hause angekommen, werden der Wassernapf und
die Katzentoilette in unmittelbarer Nähe zum Kennel aufgestellt, die Katze weder
streicheln, noch auf den Arm nehmen.
In der
sechsten bis achten Lebenswoche muß gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden.
Wiederholung nach vier Wochen. Läuft die Katze frei, ist zusätzlich eine Impfung gegen
Tollwut und Leukose fällig. Die Impfungen müssen jährlich wiederholt werden. Ein
Hinweis im Impfpaß erinnert daran, wann die nächste Impfung fällig ist.
Ebenfalls wichtig: Regelmäßige Entwurmung der neugeborenen Kätzchen. Später
viermal im Jahr, auch bei Stubentigern. Der Mensch bringt die Wurmeier mit den Schuhen ins
Haus. Die Wurmmittel gibt's beim Tierarzt. Wenn Sie schon beim Tierarzt sind, sollten sie
überlegen, ob sie Ihre Katze durch einen Mikrochip schnell und schmerzlos kennzeichnen lassen. Falls die Katze einmal vermißt wird, besteht so eine größere Chance, sie
wiederzufinden.
Angenehmerweise
sind Katzen robuste Lebewesen. Die Fahrt zum Tierarzt wird außer der Reihe nur selten
nötig sein. Wie erkennt man, daß mit der Katze etwas nicht in Ordnung ist? Sie zieht
sich zurück, ihr Fell wirkt stumpf. Sie verweigert die Nahrung. Sie hechelt, speichelt,
hat Durchfall. Sie geht öfter als sonst zum Klo, versucht Urin abzusetzen, oft ohne
Erfolg, sie klagt dabei. Versuchen sie in solchen Fällen nicht, selbst Wunderheiler zu
spielen. Machen sie sofort einen Termin beim Tierarzt.
Freilaufende
Tiere fangen sich im Sommer immer wieder mal Flöhe oder Zecken ein. Für diesen Fall hat die
Tierarztpraxis ein wirksames Mittel parat. Umgebungsspray und Vernebler desinfizieren die
Liegefläche der Tiere sowie die Wohnung. Gegen Zecken hilft nur eines: rausdrehen, und
zwar mit einer Zeckenzange. Auf keinen Fall sollte der Zeckenleib mit Nagellackentferner
oder Öl bestrichen werden, da die Zecken noch während sie sterben ihren Speichel, der
ansteckende Erreger enthalten kann in die Bißwunde abgeben. Floh- und Zeckenhalsbänder
sind für Katzen eher ungeeignet, da sich die Katze verletzen kann, wenn sie damit
irgendwo hängen bleibt.
Langhaarige Katzen müssen täglich gründlich gekämmt und gebürstet werden, weil ihr Fell sonst verfilzt. Für Kurzhaarige genügt einmal pro Woche. Auf diese Weise werden tote Haare entfernt, so daß sie beim Putzen nicht in den Magen gelangen.
Leonardo da Vinci (1452-1519): "Jedes Katzentier ist ein Meisterwerk."
Krimi-Klassiker Raymond Chandler (1888-1959): "Katzen haben einen enormen Sinn für Humor und fühlen sich, ganz anders als Hunde, weder verwirrt, noch gedemütigt, wen man über sie lacht."
Torquato Tasso(italienischer Dichter, 1544-1595): "O Katze, Licht meines Lebens, geliebte Katze!"
Charles Baudelaire (französischer Dichter, 1821-1867): "Sie ist der Hausgeist hier. Sie richtet, herrscht, begeistert alle Dinge in ihrem Reich. Vielleicht ist sie eine gute Fee. Komm, meine schöne Katze, an mein liebendes Herz."
T.S.Eliot (1888-1965), englischer Dichter, nach dessen Gedichten das Musical "Cats" entstand: "Wie heißen Katzen? Gehört zu den kniffligsten Fragen und nicht in die Rätselecke für jumperstrickende Damen. Ich darf Ihnen, ganz im Vertrauen, sagen: Jede Katze hat drei verschiedene Namen."
Paplo Picasso (1881-1973): "Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesellschafter, die man sich wünschen kann."
Rudyard Kipling (1865-1936), Autor des "Dschungelbuchs": "Die Katze vertilgt Mäuse und ist lieb zu den Kindern, solange die sie nicht zu fest am Schwanz ziehen. Aber danach und auch zwischenhinein und wenn der Mond aufgeht und die Nacht anbricht, dann geht die Katze allein für sich spazieren, und ein Ort ist für sie wie der andere. Dann wandert sie hinaus in den nassen, wilden Wald, oder hinauf in die nassen wilden Bäume oder über die nassen, wilden Dächer, wedelt mit dem wilden Schwanz und geht ihres einsamen, wilden Weges."
Jean Cocteau (französicher Dichter, 1889-1963) ließ auf das Halsband seiner Katze den Spruch eingravieren: "Cocteau gehört mir."
Rainer Maria Rilke (Dichter, 1875-1926): "Das Leben und dazu eine Katze: Das gibt eine unglaubliche Summe, ich schwör's euch."
Theophile Gautier (französischer Dichter, 1811-1872), Katzennarr: "Eine Katze zu malen, dazu gehört Genie."
Joachim Ringelnatz (Schriftsteller, 1883-1934): "Schöne Frauen und schöne Katzen - wem von ihnen man dann schmeichelt, wen von ihnen man gar streichelt - stets riskiert man daß sie kratzen."
Victor Hugo (Französichser Dichter, 1802-1885): "Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum streicheln hat."
Colette (französische Schriftstellerin, 1873-1954): "Katzen sind wie Frauen. Beide kann man nicht zwingen, das zu tun, was sie selber nicht mögen."
Der Kinder- und Katzenfreund Erich Kästner (1899-1974), der 20 Jahre mit seinen vier Katzen Lollo, Pola, Anna und Butschi lebte, beschreibt das Wiedersehen nach einer Reise: "Wenn ich mit dem Koffer ins Haus trete, kommen die Katzen treppab, schauen mich kurz an und gehen mir, mindestens 10 min lang, ostentativ aus dem Weg. Da ist kein "Herr" heimgekehrt, dem man die Hand küßt, sondern der Freund, der sie gekränkt hat. Das muß man ihm heimzahlen. Da muß man die Wiedersehensfreude verbergen, wenn auch nur für zehn Minuten. Dann erst kommt man en passant zurück, hilft beim Kofferpacken und blickt dem geliebten Halunken ins Gesicht. Ernst und fragend. Und schweigsam."
Auszüge aus: Katzen - Geliebte Samtpfoten, Herausgeber: Effem GmbH, 27283 Verden/Aller